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Ein Rüsselsheimer mit amerikanischem Herz

Zugegeben, die Marke Opel hat bei vielen Menschen ein nicht allzu sportliches Image. Nicht umsonst versucht man auch in der dortigen Marketingabteilung verstärkt, den Ruf des krisengeplagten Automobilherstellers aufzuhübschen. Der hier vorgestellte Opel allerdings lässt so manch anderen vermeintlichen Performance-Boliden alt aussehen. Bitte alle einmal „Umparken im Kopf“.

Alleine schon optisch macht dieser 2008er Opel GT des Labels „Mädchen & Motoren“ schon einiges her. Dafür sorgt die mehrfarbige Folierung der Spezialisten von Cam Shaft Premium Wrapping, welche dem GT ein individuelles Design zum 10-jährigen Jubiläum von „M&M“ verpassten. Neben der auffällig weiß blau roten Vollverklebung erhielten auch die Scheinwerfer einen Überzug aus Folie und strahlen fortan in hellem Gelb. Weniger offensichtlich, dafür aber umso gravierender, sind die Leichtbauteile im Karosseriebereich. Hardtop, Motorhaube sowie die in Eigenregie entstandenen vorderen Kotflügel wurden aus superleichten GFK gefertigt. Das fahrfertige Gewicht des Opel sinkt damit weiter auf beeindruckende 1.150kg.

Absolutes Pflichtprogramm für ein Tracktool ist natürlich auch die Gewichtsoptimierung im Inneren: Der Wagen wurde von nahezu allen unnötigen Komponenten wie Soundsystem und Klimaanlage befreit. Was nicht komplett weggelassen wurde musste dennoch leichteren Pendants aus dem Motorsportbereich weichen. Digitale Tachoanzeige, geschüsseltes Momo Sportlenkrad sowie die Sitzklassiker „Pole Position“ und „Pro Racer“ von Marktführer Recaro dominieren den Innenraum des 2008er Opel GT. Die minimalistischen Türpappen und das Armaturenbrett wurden anschließend beflockt, um lästige Reflektionen zu vermeiden. Für mehr Sicherheit in der Fahrgastzelle sorgt ein nach FIA-Spezifikationen aufgebauter Überrollkäfig.

Das eigentliche Herzstück des Opel GT dürfte für viele Puristen allerdings einen Schock darstellen: Keine Rüsselsheimer Ingenieurskunst, sondern ein Corvette LS3 Motor mit satten 6,2 Liter Hubraum wurde in den Sportler verpflanzt. Eine scharfe Nockenwelle, geänderte Ventile, eine Carbon Airbox sowie Eigenbau Fächerkrümmer und Abgasanlage tun ihr übriges, um dem GT zu seinen satten 530PS zu verhelfen. Plug’n’Play ist bei solch einem Umbau Fehlanzeige. Stattdessen musste der komplette Kabelbaum neu angefertigt werden, um das LS3 Aggregat zu integrieren. Auch das Tremec „TR-6060“ Getriebe einer Corvette ZR1 fand seinen Weg in den Opel.

Für eine perfekte Straßenlage sorgt ein „Competition“ Fahrwerk von Hersteller KW. Unter den im Gegensatz zur Serie um satte 8cm verbreiterten Radläufer drehen sich Felgen aus dem Hause ATS. Die rundherum 11×18 Zoll messenden „GT-Racing“-Alus wurden 295/30er Pneus bezogen und verfügen über Racelogic Traktionskontrolle. Wagt man einen Blick durch die feingliedrigen Speichen der goldenen ATS Felgen, so kann man einen Blick auf die geänderte Bremsanlage des Opel GT werfen. 6-Kolben-Bremssättel vorn sowie derer 4 an der Hinterachse sorgen für die nötige Bremswirkung. Die Anlage stammt ursprünglich von einem Porsche GT3 RS und wurde an den Rüsselsheimer angepasst.